Bryan Cranston

Bryan Cranston

„Im Grunde sind die meisten Karrieren nur eine Verkettung von glücklichen Fügungen.“

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11.09.2015, Toronto. Am Morgen nach der Weltpremiere seines neuen Films „Trumbo“ ist Bryan Cranston bestens gelaunt. Weil schon zu diesem frühen Zeitpunkt die ersten Kritiker eine Oscar-Nominierung prophezeien, die er Monate später für seine Darstellung des Drehbuchautors Dalton Trumbo tatsächlich erhält? Oder, weil er stolz darauf ist, nach über dreißig Jahren im Geschäft erstmals einen Film dieser Größe als Hauptdarsteller zu tragen? Dass der italienische Journalist, der ihn direkt vor unserem Gespräch interviewte, ein „Breaking Bad“-T-Shirt trug, trägt womöglich auch zur guten Stimmung bei.

Mister Cranston, dem breiteren Publikum wurden Sie mit der Sitcom „Malcolm mittendrin“ bekannt, dann kam der Durchbruch mit „Breaking Bad“. Inzwischen spielen Sie Nebenrollen in Blockbustern genauso wie Hauptrollen in oscarnominierten Dramen. In „Kung Fu Panda 3“ sind Sie aktuell als Sprecher dabei. Sträuben Sie sich bewusst gegen Schubladen?

Das tue ich sicherlich, allerdings nicht ganz so bewusst, wie Sie es gerade interpretieren. Formulieren wir es so: Ich bleibe lieber ein bewegliches Ziel. Ich wollte immer nur Schauspieler sein, kein Prominenter oder eine sogenannte Persönlichkeit. Deswegen habe ich kein Interesse daran, für eine einzige Sache bekannt zu sein. Außerdem ist mir Vielseitigkeit grundsätzlich wichtig, ob in persönlichen Erfahrungen oder im Beruf. Nur lustig zu sein ist genauso wenig reizvoll wie nur anspruchsvolle Dramen zu drehen. Als zu Beginn von „Breaking Bad“ immer wieder Leute überrascht waren, wenn sie bemerkten, dass ich tatsächlich der gleiche Kerl bin wie der Vater in „Malcolm mittendrin“, war das für mich das größte Kompliment überhaupt.

Haben Sie bestimmte Parameter, nach denen Sie aussuchen, was Sie wann drehen?

Nein, gar nicht. Bei „Breaking Bad“ überzeugte mich das unglaublich gute Drehbuch. Die Rolle in „Godzilla“ habe ich einfach deswegen angenommen, weil ich als Kind Godzilla-Filme geliebt habe. Meine Beweggründe sind von Projekt zu Projekt vollkommen unterschiedlich. Ein gutes Zeichen ist es, wenn mir eine Sache ein wenig Angst macht. Und es ist natürlich ausgesprochen angenehm, in der Lage zu sein, Filme nicht nur des Jobs wegen drehen zu müssen. Finanziell kann ich es mir mittlerweile erlauben, Sachen abzusagen.

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