Bruce Dickinson
„Es gibt immer einen Weg, sich neu zu erfinden.“
Zur Person
Bruce Dickinson (geboren am 7. August 1958 in Worksop) ist ein Mann mit vielen Interessen. Der 65-Jährige ist Pilot, Fechter, Historiker, Schriftsteller, Radiomoderator, Unternehmer, Namenspate der Riesenkrabbenspinnenart Extraordinarius brucedickinsoni. Als Sohn eines Militärangehörigen und einer Schuhverkäuferin in Nottinghamshire begann der in England geborene Dickinson seine Karriere 1979 bei der Band Samson und ersetze 1981 Paul Di’Anno als Sänger bei Iron Maiden. Es begann eine goldene Ära für die Band, deren Stil Dickinson entscheidend prägte. 1993 verließ der Sänger Iron Maiden, um sich einer Solokarriere zu widmen, die er auch seit seiner Rückkehr zu der Gruppe im Jahr 1999 sporadisch fortführt. Den Privatjet von Iron Maiden, die nach dem Bandmaskottchen Eddie benannte Ed Force One, flog er für die Tourneen jahrelang selbst.
23. Januar 2018, Berlin. Die gediegene Eleganz des Fünf-Sterne-Hotels am Gendarmenmarkt passt nicht so recht zum bodenständigen Energiebündel Bruce Dickinson. Vor unserem Gespräch unterschreibt der Sänger von Iron Maiden fix zwei Dutzend Ausgaben seiner gerade erschienenen Autobiografie, längere Einleitungen wischt er mit britischem Humor beiseite: Er will sofort loslegen. Es gibt ja auch viel zu erzählen aus einem Leben, das wie ein wahr gewordener Jungentraum klingt: Sänger einer weltberühmten Heavy-Metal-Band, Fechter auf Profi-Niveau, Pilot von Jumbojets. Dickinsons Leben ist geprägt von einem pulsierenden Enthusiasmus – den er auch bei seinem Kampf gegen den Krebs an den Tag legte.
Mr. Dickinson, wann sind Sie zum letzten Mal an einer Sache gescheitert, für die Sie sich interessiert haben?
Ah, das fragen viele. (lacht) Jeder sucht in meinem Buch die Momente des Scheiterns.
Enthält es denn welche? Ihnen scheint alles mühelos zu gelingen – egal ob als Sänger, Fechter, Pilot, Fernseh- und Radiomoderator, Bierbrauer oder Unternehmer.
Ich bin oft genug gescheitert. Die Sache ist nur: Wenn man eine 400-Seiten lange Autobiografie schreibt, muss man ein bisschen oberflächlich sein. Sonst wäre ich schnell bei der doppelten Seitenzahl gelandet, mit detaillierten Beschreibungen, wie ich durch die Prüfungen als Verkehrspilot gefallen bin. Das wäre wohl höchstens für angehende Piloten interessant gewesen, alle anderen hätte das unendlich gelangweilt.