Bret Easton Ellis

Bret Easton Ellis

„Was ich über mich weiß, ist beängstigend.“

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  • Frank Worth
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Zur Person

19.03.2006, im ICE-Bordrestaurant zwischen Leipzig und Erlangen. Bret Easton Ellis, in Jogginghose und stark verschnupft, wirkt unsicher. Sein Händedruck ist schlaff, die Gesichtshaut ein blasses Rosa. Man wird den Eindruck nicht los, er fühle sich von etwas verfolgt.

Mr. Ellis, haben Sie eine Ahnung, was der Grund dafür sein könnte, dass wir dieses Gespräch ausgerechnet in einem fahrenden Zug führen?

Bret Easton Ellis: Nein, keinen Schimmer. Man sagte mir, Sie bräuchten mehr Zeit als ich üblicherweise für Interviews zur Verfügung habe. (schaut sich um) Gibt es noch einen Grund?

Zumindest eine interessante Koinzidenz: Ein Hotelzimmer wäre gewissermaßen statisch, während ein Transportmittel für Bewegung und Veränderung steht. Was wiederum eine Analogie zum Prozess des Alterns bildet, über den ich mit Ihnen reden wollte.

Ja, das kann ich nachvollziehen. (überlegt) Ich denke nämlich viel über diese Zusammenhänge nach. Genauer: Ich befinde mich derzeit in meiner Midlife-Crisis. Seit beinahe zwei Jahren. Und ich sage Ihnen, das ist kein Spaß. Ich bin jenseits der 40 und mache mir unablässig Gedanken darüber, was mir noch bleibt. Über den Tod, das Unvermeidbare.

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