Bjarne Mädel

Bjarne Mädel

„Ich habe momentan das Gefühl, alles erzählt zu haben, was ich erzählen möchte.“

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Zur Person

13.02.2014, Berlin. Bjarne Mädel absolviert in den Räumlichkeiten eines Film-Verleihs an der Kantstraße seinen Interview-Marathon zum „Stromberg“-Kinofilm. Er sitzt in einem Sessel am Fenster und wirkt, wie er selbst wohl sagen würde, tiefenentspannt. Für GALORE hat er sich mehr Zeit als eigentlich vorgesehen genommen. Er kennt und schätzt die Interviews seit Jahren, wie er eingangs erwähnt. Also: Jetzt bloß keine Erwartungen enttäuschen! Es wird ein langes Gespräch: Über Selbsteinschätzungen und Außenwirkungen, Verkennung der eigenen Prominenz und den Umgang mit Medien, Rollen-Absagen und Glücksfähigkeit – und seinen wehmütigen Abschied von Berthold „Ernie“ Heisterkamps löchrigen Schuhen.

Herr Mädel, wie oft stellen Sie sich als Schauspieler die Frage: Warum tue ich mir diesen Beruf eigentlich an?

Bjarne Mädel: Tatsächlich gar nicht so oft. Und wenn, dann im Theater – in dem Moment, wo die Premiere losgeht. Ich war ja zuletzt am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg fest engagiert, das hat tausend Plätze. Wenn du da raus musst, kommt das Magengrummeln und du willst nur aufs Klo, und zwar mehrfach. Dann denkst du schon: Wofür mache ich das? Aber das ist nur ein kurzer Moment. Denn die Neugierde ist gleichzeitig auch zu groß, wie die Leute auf die Inszenierung reagieren, die du ein paar Wochen lang einstudiert hast. Beim Film kommen die Reaktionen ja viel zeitverzögerter.

Hilft Beliebtheit gegen Sinnkrisen?

Nicht wirklich. Aber sie hilft über Phasen hinweg, in denen man nicht so gut drauf ist. Im Moment finde ich es meistens noch angenehm, dass ich so viel positives Feedback bekomme. Dass Leute mich angucken und sich freuen, weil sie vielleicht automatisch an Serien oder Filme denken, die sie mögen. Aber klar, manchmal möchte ich auch einfach ungestört sein. Ich war unlängst mit meiner Freundin auf Teneriffa, um mal rauszukommen. Da sitzt du in irgendeinem einsamen Café und denkst, jetzt habe ich frei, und dann kommen auf einmal Leute und fragen: „Sind Sie nicht der aus dem Fernsehen? Können wir ein Foto machen?“

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