Billy Bob Thornton

Billy Bob Thornton

„Was sollte man über mich schon berichten? Dass ich im Garten sitze und auf meiner Gitarre spiele?“

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Zur Person

11.11.2003, Köln. Man kennt ihn als einen Schauspieler, der stets in seinen Rollen regelrecht „aufgeht“ – und auch er selbst ist stolz darauf, dass sich Kinogänger oft gar nicht an ihn erinnern können, weil er so unerbittlich eine Rolle verkörpert, dass er dahinter verschwindet. Eine Rolle, die Billy Bob Thornton auch im echten Leben mit Hingabe spielt, ist die des Musikers und Sängers. Jene tiefer zu ergründen, war Ziel dieses Gesprächs. Und am Ende räumt er auch noch mit den lustigsten Sonderlichkeiten auf, die über ihn kursieren. Das Beste daran: die meisten davon stimmen!

Herr Thornton, Sie sind spätestens seit Ihren grandiosen Auftritten in „The Man, Who Wasn’t There“ oder „Monster’s Ball“ einer der angesehensten Charakterdarsteller Hollywoods. Mit „The Edge Of The World“ haben Sie außerdem eine zweite CD herausgebracht. Reichte Ihnen die Schauspielerei nicht?

Billy Bob Thornton: Die Musik ist meine große Leidenschaft. Ich war Musiker, lange bevor ich Schauspieler wurde. Es gab zwar ein Kino in dem Städtchen, in dem ich aufwuchs, aber dort ging ich eigentlich nur hin, um mich mit Freunden zu treffen. Die Filme, die dort liefen, interessierten mich nicht, weil es nur diese langweiligen Familienkomödien gab. Nichts, was spannend oder vielleicht sogar ein bisschen gefährlich war. Doch meine Mutter besaß einen alten Plattenspieler und einen Haufen toller Platten. Hauptsächlich waren das Singles, die auf dem legendären ‚Sun’-Label erschienen sind; Songs von Jerry Lee Lewis, Elvis Presley, Charlie Rich, Johnny Cash, Roy Orbison, Jimmy Reeves, etc. Ich liebte deren Sound, weshalb es ein besonderes Privileg für mich war, ein paar meiner Tracks in exakt diesem Studio aufnehmen zu können.

Reifte der Wunsch, Musiker zu werden, schon damals vor diesem Plattenspieler heran?

Nein, der kam erst mit dem Beginn der sogenannten British Invasion. Meine großen Vorbilder waren und sind noch immer The Dave Clark Five, The Animals und vor allem die Beatles. Ich sah sie zum ersten Mal in der ‚Ed Sullivan Show’ im Fernsehen und war augenblicklich fasziniert. Vor allem der Drummer hatte es mir angetan. Ich bettelte wie verrückt, bis mir meine Eltern ein kleines Schlagzeug kauften. Damals dachte ich, Ringo Starr würde Ludwig heißen, denn dieser Name stand auf der Basstrommel. Ich hatte keinen Schimmer, dass das nur die Herstellerfirma war.

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