Bela B.

Bela B.

„Meine Biografie wurde von Frauen bestimmt.“

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  • Heinrich Holtgreve/OSTKREUZ
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Zur Person

27.01.2017, Hamburg. Bela B hat sich schick gemacht. Unter einer Strickjacke trägt er ein blaues T-Shirt, der Schlips ist jedoch nur aufgedruckt. Der Schlagzeuger der Die Ärzte ist wieder einmal auf eigenen Pfaden unterwegs: Nach einem Hörspiel über den fiktiven Spaghetti-Western-Helden Sartana hat er jetzt ein Album mit Songs zu diesem Thema aufgenommen. Im Interview ist er entspannt und höflich, wie man ihn kennt. Es geht um Männer und Helden, Frauen und Großmutters Besonnenheit – aber auch um seine Freundschaft zum musikalischen Begleiter Farin Urlaub und die neue Gefahr, die von äußerst rechts droht.

Bela, mit welchem schmissigen Westernzitat kann ich Sie zu Beginn des Interviews für mich einnehmen?

„Schieß los, Cowboy!“ (lacht) Das wird nicht so häufig gesagt, ist aber eine doch recht forsche Ansage einer Frau an einen Typen. Im klassischen Western würde das kein Mann zu einem anderen sagen, es sei denn er wäre lebensmüde. So einen Satz sagt eine Frau. Eine sehr selbstbewusste Frau, wie sie übrigens im Italo-Western recht häufig vorkommt.

In den herkömmlichen Wildwestfilmen nicht?

Zumindest fallen mir da nur wenige ein, in denen es starke Frauenfiguren gibt. Jane Fonda in „Cat Ballou“ vielleicht, wobei es sich dabei eher um ein Western-Musical handelt. Lee Marvin und Nat King Cole spielen mit, zwischendurch gibt es Songs mit Banjobegleitung – ziemlich abgefahren. „Johnny Guitar“ mit Joan Crawford ist ein anderes Beispiel. Ein toller Film, aber eben die Ausnahme.

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