Bai Ling

Bai Ling

„Es gibt keine unpassenden Situationen, nur unpassende Einstellungen.“

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13.02.2006, Berlin. In einem Hotelkonferenzraum sitzt Bai Ling wie eine vollendete Grazie und beginnt mit überraschend tiefer Stimme zu sprechen. Dabei setzt sie kaum einen Punkt und lächelt kontinuierlich. Dass manche Antworten schräg wirken, ficht sie nicht an: „Ich bin es gewohnt, dass man mich für verrückt hält.“

Miss Ling, sowohl bei öffentlichen Auftritten als auch in Ihren Filmen wird deutlich, dass Sie über eine spielerische und zugleich professionelle Form des Posierens verfügen. Sie scheinen dabei großen Spaß zu haben.

Bai Ling: Das stimmt. Man könnte meine Art zu posieren mit dem wundervollen Song „Imagine“ von John Lennon beschreiben. Der Geist dieses Lieds berührt mich in besonderer Weise, ich habe es immer geliebt, seitdem ich es zum ersten Mal hörte. Ich spüre die Kraft, etwas bewegen und erreichen zu können, die von diesem Lied ausgeht. Die Menschheit startete als ein Volk, ein Land. Dann kamen Kriege, Gewalt, Grenzen, Politik, all diese negativen Kräfte, und das große Gemeinschaftsgefühl verschwand. Die Welt wäre ein so viel schönerer und friedlicherer Ort ohne diese zerstörende Energie. Jeder einzelne Mensch sollte mit daran arbeiten, zurück zur Harmonie zu finden.

Wie soll das gehen?

Indem sich jeder wieder einmal vor Augen hält, dass wir alle Brüder und Schwestern sind. Der Untergang der Harmonie begann mit dem Errichten von Grenzen; sie sind für alle Kriege und jeden politisch motivierten Tod verantwortlich. Grenzen haben die bösen Geister der Menschen erst hervorgerufen.

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