Axel Petermann

Axel Petermann

„Die hellste Spur muss nicht die richtige sein“

Autor/in
Fotos
  • Stefan Kunter / Getty Images
Leserbewertung

Zur Person

20.04.2016, Bremen. Axel Petermann verspätet sich. Vor dem Interview hat er sein gewohntes Training im Fitnessstudio absolviert. Ein Ausgleich, der ihm angesichts der Belastungen seines Berufs immer schon wichtig war. Das Gespräch ist das längste einer ganzen Reihe von Telefonaten im Laufe der letzten vier Monate. Stets nahm sich der Profiler großzügig Zeit dafür und antwortete mit bedächtiger Gründlichkeit. Da spielt eine Viertelstunde Verspätung wahrlich keine Rolle mehr.

Herr Petermann, laut einem großen Boulevard-Blatt sind Sie „der bekannteste Profiler“ Deutschlands. Was halten Sie davon?

Wenn ich das lese, muss ich immer schlucken.

Eigentlich müssten Sie diese PR schätzen. Mit Ihren Büchern sind Sie stark in den Medien präsent. Auch zu diesem Interview erklärten Sie sich schnell bereit.

Ich weiß, das ist abstrus. Einerseits suche ich die Öffentlichkeit, andererseits passt diese Präsenz nicht zu mir. Unter meinen Kollegen gab es ein paar Selbstdarsteller, die stets ein paar Nummern größer wurden, sobald sie etwas (vermeintlich) Richtiges herausgefunden hatten. Ich bin nicht so ein Typ. Ich bleibe liebe für mich, lebe zurückgezogen und mache eher einen Bogen um die Menschen. Wenn ich eine Lesung habe, ist es mir am liebsten, dass niemand von meiner Familie oder meinen Bekannten dabei ist, von meiner Frau einmal abgesehen. Ebenso wenig mag ich es, wenn mich Menschen beim Einkaufen und auf der Straße fixieren, so nach der Art: Woher kenne ich den noch gleich? Aus solchen Situationen versuche ich so schnell wie möglich zu entkommen.

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.