Axel Bosse

Axel Bosse

„Bemerke ich Ungerechtigkeit, habe ich Bock auf Aggression.“

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  • Erik Weiss
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Zur Person

22.08.2018, Berlin. „Erst mal eine rauchen, okay?“ Axel Bosse – Künstlername: Bosse, Rufname: Aki – begrüßt uns entspannt im Office seiner Promotion-Agentur. Bei der Zigarette vor der Tür flachsen wir über Fußball, im Anschluss setzen wir uns in den Lounge-Bereich und werden ernster. Auf seinem neuen Album „Alles ist Jetzt“ zeigt sich der stets fröhliche Musiker unerwartet meinungsstark. Entsprechend ergeben sich die Themen des Gesprächs, die oft innerhalb eines Satzes vom Privaten ins Gesamtgesellschaftliche übergehen. Dabei reflektiert Bosse seinen Werdegang von Braunschweig bis Berlin und erklärt, in welchen Momenten seine Herzlichkeit endet und die schlechte Laune überhandnimmt.

Herr Bosse, wenn man sich Ihre Lieder anhört, dann denkt man sich: Sie leben sehr gern. Stimmt der Eindruck?

Ja! Ich bin jemand, der morgens gerne aufsteht. Das war schon immer so, selbst in meiner tiefsten Pubertät mit melancholischen Zügen und The Smiths auf den Ohren.

Haben Sie mal hinterfragt, woher das kommt?

So bin ich sozialisiert, so sind auch meine Eltern. Und ich besitze, verglichen mit anderen, offenbar einen ziemlich guten Energie-Haushalt. Meine Tage beginnen mit Sport, damit ich überhaupt klarkomme. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt, denn mit Anfang 20 betrachtet man einen so hohen Energie-Haushalt ja noch als etwas Normales. Mittlerweile merke ich aber schon, dass ich wie so ein Bewegungsjunkie rumlaufe, mit einem komisch nach vorn gereckten Kopf, der immer mehr will, während der Körper schon mal sagt: Ist gut jetzt, mach mal ein bisschen langsamer. Aber noch trübt dieses Gefühl meinen Optimismus nicht.

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