Kino

25.01. | Kinostart der Woche

Stella. Ein Leben.

25.01. | Kinostart der Woche - Stella. Ein Leben.

Foto: Majestic Filmverleih


Stella. Ein Leben.

  1. Januar • 2 Std. 1 Min.

Während die Vita von Stella Goldschlag in »Der Passfälscher« (2022) nur angerissen wurde, widmet sich »Stella. Ein Leben.« nun vollständig der Biografie der jüdischen Berlinerin. Goldschlag hatte ab 1943 hunderte jüdische Mitmenschen an die Gestapo verraten, von denen viele in den Konzentrations- und Vernichtungslagern umgebracht wurden. Regisseur Kilian Riedhof (»Meinen Hass bekommt ihr nicht«) nimmt sich die notwendige Zeit, um die Entwicklung von Stella Goldschlag als Folter-Opfer der Gestapo bis hin zur Täterin detailliert nachzuzeichnen. So versteht es »Stella. Ein Leben.«, eine Dimension der Nachvollziehbarkeit für den Auslöser der furchtbaren Taten von Goldschlag hinzuzufügen. Jedoch rechtfertigt der Film nichts. Großartig gespielt von Paula Beer, wird nicht nur Stella Goldschlags perfides Handeln schonungslos gezeigt, sondern auch die Frage nach Schuld und Reue aufgeworfen. Riedhof gelingt damit ein ungemein wichtiges Werk in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus.

Dirk Hartmann